MICHAEL KUNZES
Schwarzorange
3 January - 4 February, 2012
Michael Kunzes Malereien stecken voller literarischer, philosophischer, kunst- und architekturhistorischer Reflexionen. Er überführt diese in rätselhafte, irrational anmutende Szenerien, architektonische Konstrukte oder utopische Landschaften. Zusammenhänge und mögliche Bedeutungen bleiben oberflächlich verschleiert, Konfrontationen verschiedener Bildelemente wirken mitunter widersinnig und fordern zu einem intensiven Dialog mit dem Werk auf.
Die aktuelle Ausstellung bei Contemporary Fine Arts präsentiert Arbeiten aus dem titelgebenden Zyklus „Schwarzorange“ sowie der Werkgruppe „Narkaden“.
„Schwarzorange“ zeigt architektonische Kompositionen unter einem wolkenverhangenen Himmel, der in theatralisch inszeniertes Licht getaucht ist. Dominierend sind hier die vielschichtigen Kontraste auf inhaltlicher und formaler Ebene. Der Titel transportiert einen maximalen Gegensatz in der Helldunkel- und Farbskala, der in den orangefarbenen und schwarzen Orangen seinen Ausdruck findet und von dort aus in vielerlei Pendants wiederzufinden ist. Auch in der architektonischen Szenerie sind scheinbare Gegensätze verortet. Fragmente der modernen und vormodernen Baukunst treffen aufeinander und gehen gleichzeitig in einem Ganzen auf, in welchem die Grenzen kaum mehr ins Gewicht fallen. So schlägt Michael Kunze etwa eine Brücke zwischen Mies van der Rohe und der totalitären Architektur des 20. Jahrhunderts oder zwischen Frank Lloyd Wrights „Fallingwater-Villa“ und der „Villa d'Este“ in Tivoli. Dabei führt er eine vermeintliche Unvereinbarkeit ad absurdum.
Der Titel „Narkaden“ ist eine Wortschöpfung des Künstlers und zusammengesetzt aus dem griechischen „narkein“ für „gelähmt sein“ sowie der Endung „-ade“ von „Nomade“ und ist demnach als „gelähmter Wanderer“ zu verstehen. Dieser Gegensatz und seine Absurdität setzt sich in den Arbeiten fort. Dargestellt sind schablonenhafte Gesichter, die körper- und ausdruckslos sind und völlig schematisiert, beliebig und austauschbar wirken. Durch tuchartige, ornamentale Elemente gehen sie jedoch eine Verbindung ein. Darüber hinaus gibt es nur wenige narrative Momente. Auch deren Kontext lässt Kunze unscharf, deutet dabei aber stets einen Vorgang an und spickt die Szenerien mit diversen metaphorischen Referenzen. Er überlässt es dem Betrachter, diese zu greifen und einen möglichen Lösungsweg zu begehen oder die rätselhafte Atmosphäre unangetastet bestehen zu lassen.
Schwarzorange
3 January - 4 February, 2012
Michael Kunzes Malereien stecken voller literarischer, philosophischer, kunst- und architekturhistorischer Reflexionen. Er überführt diese in rätselhafte, irrational anmutende Szenerien, architektonische Konstrukte oder utopische Landschaften. Zusammenhänge und mögliche Bedeutungen bleiben oberflächlich verschleiert, Konfrontationen verschiedener Bildelemente wirken mitunter widersinnig und fordern zu einem intensiven Dialog mit dem Werk auf.
Die aktuelle Ausstellung bei Contemporary Fine Arts präsentiert Arbeiten aus dem titelgebenden Zyklus „Schwarzorange“ sowie der Werkgruppe „Narkaden“.
„Schwarzorange“ zeigt architektonische Kompositionen unter einem wolkenverhangenen Himmel, der in theatralisch inszeniertes Licht getaucht ist. Dominierend sind hier die vielschichtigen Kontraste auf inhaltlicher und formaler Ebene. Der Titel transportiert einen maximalen Gegensatz in der Helldunkel- und Farbskala, der in den orangefarbenen und schwarzen Orangen seinen Ausdruck findet und von dort aus in vielerlei Pendants wiederzufinden ist. Auch in der architektonischen Szenerie sind scheinbare Gegensätze verortet. Fragmente der modernen und vormodernen Baukunst treffen aufeinander und gehen gleichzeitig in einem Ganzen auf, in welchem die Grenzen kaum mehr ins Gewicht fallen. So schlägt Michael Kunze etwa eine Brücke zwischen Mies van der Rohe und der totalitären Architektur des 20. Jahrhunderts oder zwischen Frank Lloyd Wrights „Fallingwater-Villa“ und der „Villa d'Este“ in Tivoli. Dabei führt er eine vermeintliche Unvereinbarkeit ad absurdum.
Der Titel „Narkaden“ ist eine Wortschöpfung des Künstlers und zusammengesetzt aus dem griechischen „narkein“ für „gelähmt sein“ sowie der Endung „-ade“ von „Nomade“ und ist demnach als „gelähmter Wanderer“ zu verstehen. Dieser Gegensatz und seine Absurdität setzt sich in den Arbeiten fort. Dargestellt sind schablonenhafte Gesichter, die körper- und ausdruckslos sind und völlig schematisiert, beliebig und austauschbar wirken. Durch tuchartige, ornamentale Elemente gehen sie jedoch eine Verbindung ein. Darüber hinaus gibt es nur wenige narrative Momente. Auch deren Kontext lässt Kunze unscharf, deutet dabei aber stets einen Vorgang an und spickt die Szenerien mit diversen metaphorischen Referenzen. Er überlässt es dem Betrachter, diese zu greifen und einen möglichen Lösungsweg zu begehen oder die rätselhafte Atmosphäre unangetastet bestehen zu lassen.